Global Organic Textile Standard (GOTS)
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) legt die Anforderungen an die gesamte Lieferkette sowohl für Umwelt- als auch Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsproduktion fest, bei der biologisch erzeugte Rohstoffe verwendet werden.
Die biologische Produktion basiert auf einer Landwirtschaft, die ohne den Einsatz toxischer, bleibender Pestizide und Düngemittel die Bodenfruchtbarkeit erhält und wiederherstellt. Darüber hinaus stützt sich die biologische Produktion auf eine entsprechende Tierhaltung und schließt genetische Veränderungen aus.
Die Mission der Mitgliedsorganisationen ist die Entwicklung, Umsetzung, Überprüfung, der Schutz und die Förderung dieses Standards.
In unserem Shop findet Ihr viele GOTS-zertifizierte Kleidung, z.B. von Müsli byGreenCotton oder Sense Organics.
- Damit ein Textil das GOTS-Label tragen darf, muss es zu mindestens 90% aus Naturfasern bestehen; höchstens 10% dürfen synthetische Fasern oder Viskose sein. Lediglich für Socken, Leggings und Sportbekleidung gilt ein höherer Grenzwert von 25% für synthetische Fasern.
- Unabhängig davon müssen insgesamt 70% der Fasern von Pflanzen oder Tieren aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft (kbA oder kbT) stammen. Chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger sind tabu, artgerechte Tierhaltung ist vorgeschrieben. Ökoanbau schützt Wasser, Boden und Luft, erhält die Artenvielfalt und verzichtet auf Gentechnik.
- Bei der Faseraufbereitung sind bestimmte chemische Prozesse eingeschränkt. Das Bleichen darf nur mit Sauerstoff erfolgen, das Chlorieren von Wolle ist nicht erlaubt. Mechanische und thermische Verfahren sind unbedenklich.
- Zum Färben und Bedrucken der Stoffe dürfen nur gesundheitliche und ökologisch unbedenkliche Substanzen zugelassen werden. Farben mit toxischen Schwermetallen, aromatische Lösungsmittel oder Azo-Farbstoffe sind tabu.
- Ausrüstungen wie „knitterfrei“, „wasserabweisend“ oder „antipilling“ dürfen bei Naturtextilien nur durch mechanische, thermische und andere physikalische Verfahren erzielt werden. Synthetische Hilfsstoffe sind nur beim Weichmachen, Walken und Filzen erlaubt.
- Alle Stoffe des Produktionsprozesses müssen biologisch abbaubar sein. Giftige Schwermetalle, Formaldehyd, Chlorphenole oder bestimmte Halogenverbindungen sind verboten.
- Accessoires wie Applikationen, Einlagen, Futter und Kordeln sind aus Naturfasern oder Viskose. Reißverschlüsse müssen chrom- und nickelfrei sein, um Allergien zu vermeiden.
- Um die Qualität der Textilien sicherzustellen, sind Anforderungen hinsichtlich Lichtechtheit, Schweißechtheit, Speichelechtheit, Waschechtheit und des Einlaufens festgelegt.
- Sämtliche Endprodukte müssen Rückstandsgrenzwerte hinsichtlich einer umfassenden Liste gesundheitsgefährdender und umweltbelastender Stoffe einhalten. Das wird im Rahmen einer Endkontrolle geprüft.
- Die „International Labour Organisation“ (ILO) definiert grundlegende Kriterien, die für GOTS als festgelegte minimale Sozialstandards gelten und in den Betrieben vor Ort kontrolliert werden: Verbot von Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Misshandlung oder Diskriminierung, gerechte Löhne, Arbeitsschutz und Vereinigungsfreiheit.